Preisträger 2020

Prof. Max Uhlig

Preisträger 2020 - Prof. Max Uhlig

Max Uhlig in seinem Dresdner Atelier

Foto: Amac Garbe

Max Uhlig wurde am 23. Juni 1937 in Dresden geboren. Sein Studium absolvierte er zwischen 1955 und 1960 an der Hochschule für Bildende Künste Dresden bei den Professoren Hans Theo Richter und Max Schwimmer. Anschließend war er Meisterschüler von Hans Theo Richter an der Akademie der Künste zu Berlin. Seine ersten Ausstellungen hatte er in den 1960er Jahren unter anderem in Berlin, Warschau und Altenburg. In diese Zeit fallen aber auch mehrere gescheiterte Ausstellungen durch zensorische Eingriffe von Kulturfunktionären der DDR. Zunächst wurde Uhlig ausschließlich als Grafiker bekannt, der unter anderem mit Carlfriedrich Claus, Dieter Goltzsche, Charlotte E. Pauly und Hans Theo Richter zusammen- und vor allem für sie arbeitet: Seinen Lebensunterhalt verdient der Künstler bis in die späten siebziger Jahre als Drucker für seine Kollegen und als Lohndrucker für einen Grafikverleger. 1978 präsentierte er im Kupferstichkabinett Dresden erstmals auch seine charakteristischen Gemälde, Porträts, Alltags- und Landschaftsmotive in expressiven Rhythmus; die Kunstwelt würdigt ihn als "einen der letzten Vertreter der Freilichtmalerei in der modernen Kunst". Und es war auch die "Kunstwelt" die ihm zu Anerkennung im eigenen Land verhalf: 1979 erhielt Uhlig den "Lund-Humphrey-Prize" der Sixth British International Printbiennale in Bradford. Doch bis er in der DDR eine angemessene Anerkennung fand, dauerte es fast noch einmal ein Jahrzehnt: Erst die Verleihung des Käthe-Kollwitz-Preises durch die Akademie der Künste ehrte ihn angemessen. Spät, aber nicht zu spät erfolgte die Berufung zum Professor (1995, Emeritierung 2002) für Malerei und Grafik an der Hochschule für Bildende Kunst in Dresden. Mit den Kirchenfenstern für die gotische St.-Johannis-Kirche in Magdeburg legte Uhlig ein hinsichtlich Dimension, Herstellungsprozess und künstlerischer Ausstrahlung herausragendes Alterswerk vor - zwischen 2013 und 2018 gestaltete er insgesamt sechs Langhaus- und sieben Chorfenster von jeweils zwölf Meter Höhe als epochales Kunstwerk von Zerstörung und Neuanfang.

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